Städtepartnerschaften haben eine lange und gute Tradition. Sie sind eine wichtige Grundlage dafür, andere Länder und Völker kennenzulernen, Vorurteile abzubauen und Freundschaften zu schließen. Dresden hat insgesamt 13 Partnerstädte in Europa, Afrika, Amerika und in Asien, wobei jede dieser Partnerschaften ihre eigene Geschichte und Bedeutung hat.
In unserer Vortragsreihe stellen wir Ihnen jedes Semester eine Dresdner Partnerstadt vor.
Simona Bellini und Enrico Serena, Italien-Zentrum der TU Dresden am 23.05.2022
Als Kontrapunkt zu jenem Florenz, das für seine Bauwerke aus Mittelalter und Renaissance berühmt ist, wird im Rahmen dieses Vortrags eine weniger bekannte Phase in der Geschichte der Florentiner Architektur ins Zentrum gerückt: Die Zeit des Jugendstils. Nach der Einheit Italiens und der Ernennung von Florenz zur kurzzeitigen Hauptstadt nahm man massive Veränderungen an der mittelalterlich geprägten Stadtstruktur vor. Außerhalb der abgerissenen Stadtmauern entstanden neue Viertel, in welchen sich bürgerliche Schichten niederließen. Die Architektur dieser Zeit ist größtenteils durch die Reproduktion etablierter Muster gekennzeichnet. In Absetzung von dieser traditionalistischen Haltung unternahmen einige junge Architekten und Künstler innovative, allerdings meist isolierte Versuche, Anregungen aus dem in anderen europäischen Ländern längst verbreiteten Jugendstil aufzugreifen. Jenseits der üblichen touristischen Routen werden die repräsentativsten Bauten dieses Stils vorgestellt.
Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Italien-Zentrum der TU Dresden und der Landeshauptstadt Dresden.
Klaus Peter Schick, Botschafter und Nadia Reuther, Landeshauptstadt Dresden am 27.02.2020
Die Republik Kongo liegt in Zentralafrika. Ihre Hauptstadt und größter Ballungsraum ist Brazzaville. Seit 1975 besteht die Städtepartnerschaft Dresden - Brazzaville. Die DDR hatte in der Beziehungspflege mit den sozialistischen Volksrepubliken weltweit auch kommunale Partnerschaften etabliert. So wurde auch eine Vereinbarung mit Brazzaville in der damals sozialistischen Republik Kongo abgeschlossen. Nach einer längeren Ruhepause der Aktivitäten zwischen beiden Städten waren die letzten Jahre sehr aktiv. Im Rahmen dieses interaktiven Vortrags wird der deutsche Botschafter in der Republik Kongo über Land und Leute und über seine Arbeit sprechen. Im zweiten Teil rückt Brazzaville in den Fokus. Fotos aus der Partnerstadt und die Vorstellung gemeinsamer Projekte geben einen Einblick in diese deutsch-afrikanische Städtepartnerschaft.
Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt Dresden.
Dr. Jirina Kábrtová, Direktorin des Stadtmuseums und David Majer, Kunsthistoriker am Stadtmuseum am 19.04.2018
Das Gebiet um Ostrava ist eines der urzeitlichen Zivilisationszentren Europas. 1953 wurden auf dem Hügel Landek die Überreste einer Mammutjäger-Siedlung entdeckt und mit der „Venus von Petrkovice“ eines der wichtigsten Kulturdenkmäler Ostravas. Die Steinkohleflöze, die am Landek bis an die Erdoberfläche reichten, wurden später zur Grundlage von Ostravas Aufstieg zu einem der wichtigsten Industriegebiete Tschechiens und führten zum Beinamen „schwarze Stadt“. Mit dem Ende des Kohlebergbaus 1994 ging ein grundlegender Strukturwandel hin zu einer Kultur- und Tourismusstadt einher.
In ihrem Vortrag zur Geschichte unserer tschechischen Partnerstadt schlagen die Referenten einen großen Bogen von der Steinzeit bis hin zum aktuellen Strukturwandel.
Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt Dresden.
Dr. Birgit Sack, Leiterin der Gedenkstätte Münchner Platz Dresden und Maciej Kretkowski, Stadtverwaltung Gostyn am 23.11.2017
„Erinnerung wach halten, Versöhnung leben, Zukunft gestalten“ – unter diesem Motto steht die Städtefreundschaft zwischen Dresden und der polnischen Stadt Gostyn. Ausgangspunkt ist die Hinrichtung von 12 jungen Männern der Widerstandsgruppe „Schwarze Legion“ aus Gostyn im Juni 1942 im Innenhof des Dresdner Landgerichtes am Münchner Platz. Dieses historische Ereignis wird von der Leiterin der Gedenkstätte Münchner Platz Dresden, Dr. Birgit Sack, zu Beginn bei einem kurzen Rundgang durch die Gedenkstätte thematisiert. Im Anschluss stellt Maciej Kretkowski von der Stadtverwaltung Gostyn seine Stadt vor und berichtet über Entwicklungen, Höhepunkte und aktuelle Aktivitäten in den Beziehungen zu Dresden. Sie reichen vom sportlichen über den beruflichen bis zum kulturellen Austausch.
Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt Dresden.
Angelika Stepken, Leiterin der renommierten Florentiner Villa Romana am 19.05.2017
Florenz, die Hauptstadt der Toskana, und Dresden haben zahlreiche Anknüpfungspunkte und pflegen seit 1978 eine Städtepartnerschaft. Nicht zuletzt war Florenz aufgrund seiner einzigartigen Kunstschätze Namensgeber für das sächsische Elbflorenz. Im Rahmen dieses Vortrags stellt Angelika Stepken, die Leiterin der renommierten Florentiner Villa Romana, das faszinierende Florenz vor. Dabei werden folgende Fragen beantwortet: Welche Bedeutung haben Kunst und Kultur heute für das Selbstverständnis der Florentiner? Wie hat sich die Sicht der Italiener auf Deutschland entwickelt? Und natürlich: Wie blickt man in Florenz auf das sächsische Elbflorenz?
Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt Dresden.
Dr. Andrew Spencer, Department of German Languages and Literature, Ohio State University am 14.06.2016
Seit 1998 betreut Dr. Spencer Gruppen von amerikanischen Studenten der Ohio State University in Columbus, Ohio, die an einem zweimonatigen Sommerkurs in Dresden teilnehmen. Im Laufe dieser Zeit hat sich vieles sowohl in Columbus und Dresden als auch in den Beziehungen zwischen den beiden Ländern verändert. Wie hat sich die Sicht der Amerikaner auf Deutschland entwickelt und wie kann eine Städtepartnerschaft dazu beitragen, die Bevölkerungen der beiden Städte näherzubringen, auch wenn die Politiker nicht gerade einer Meinung sind? Diese und weitere Fragen werden Gegenstand des Vortrags sein.
Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt Dresden.
Prof. Dr. habil. Krzysztof Ruchniewicz, Historiker und Direktor des Willy-Brandt-Zentrums an der Universität Breslau am 17.11.2015
Breslau, nun Wroclaw, musste sich nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges neu erfinden: Durch Flucht, Vertreibung, Umsiedlung und Neuansiedlung konnte sich die Bevölkerung weder mit der Stadt, noch mit deren Tradition und Geschichte identifizieren. „Die Dresdner bauten nach 1945 ihre eigene Stadt wieder auf, die Menschen in Wroclaw eine, die ihnen zutiefst fremd war“, so Krzysztof Ruchniewicz. Seit der Wende wird die deutsche Geschichte der Stadt aber neu entdeckt und von vielen als Bereicherung empfunden. Diese Ambivalenz – Breslau Wroclaw – ist Gegenstand dieses Vortrags, der auch zum gemeinsamen Austausch einlädt.
Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt Dresden.
Dr. Sabine Bengel, Kunsthistorikerin und Leiterin des Bauhüttenarchivs am 21.05.2015
Das Straßburger Münster ist ein Gebäude der Superlative. Der heutige Bau wurde auf den Fundamenten des romanischen Vorgängerbaus errichtet, der mit seinen über 100 Metern Länge zu den größten Bauwerken der Zeit gehörte. Das Münster zeigt den Übergang vom romanischen zum gotischen Stil. Die Vollendung des Turmes im Jahr 1439 machte es zum höchsten Bau der Christenheit bis zum 19. Jahrhundert. Die Straßburger Münsterbauhütte nahm seit ihrer Gründung im 13. Jahrhundert die zum Bau nötigen Gelder ein und organisierte den Baubetrieb. Seit der Vollendung des Münsters ist die Bauhütte für die Instandhaltung und einen großen Teil der Steinsanierung zuständig. Im Jahr 2015 gedenkt die Stadt Straßburg der Grundsteinlegung ihres Münsters im Jahr 1015.
Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Kreuzkirche, der Stiftung Frauenkirche, dem Institut français, der Stadt Straßburg und der Landeshauptstadt Dresden.
Prof. h. c. Dr. Beng-Yin Zhu, Vorsitzender des Deutsch-Chinesischen Zentrum Leipzig e. V. am 03.11.2014
Im Mittelpunkt des Vortrags steht die Großwetterlage in China und insbesondere die Situation in Dresdens Partnerstadt Hangzhou im Jahr 2014. Dabei betrachten wir nicht nur Themen wie Klima- und Umweltschutz, sondern auch die wirtschaftliche und politische Situation am Beispiel der 8-Millionen-Stadt im Südosten Chinas.
Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt Dresden und dem Verein Chinesischer Pavillon zu Dresden e.V.
Prof. Jörn Walter, Oberbaudirektor der Freien und Hansestadt Hamburg am 12.05.2014
Die HafenCity Hamburg ist das größte innerstädtische Stadtentwicklungsprojekt Europas. In zentraler Lage wächst eine lebendige Stadt mit maritimem Flair, die durch ein hohes Maß an Nutzungsmischung gekennzeichnet ist und sich damit von anderen großen Stadtentwicklungsvorhaben abhebt. 2025 soll das oft durchaus kontrovers diskutierte Projekt HafenCity abgeschlossen sein.
Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt Dresden.